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1. bis 8. Gesichtsfeldform 1996- 2012 ;Unibrom Papier 120x120cm Ausgewälter Aufnahmen von verschiedener Jahren 9. bis 11.Gesichtsfeldform mit den ausgewälten Objekt 1996-2012; C-print auf Alldibond 150x 110 12.Videodokumentation von Jiri Plachy, Anina Brisolla und Darius Gircys Sammlung der Gesichtsfelder 2006

Gesichtsfeld

2010

Die Sammlung der Gesichtsfelder

Ein besonders wichtiges Grundthema meiner Arbeit ist das Gesichtsfeld des Menschen. Im Zentrum steht aber nicht die Funktion des menschlichen Auges als Sehorgan, sondern die physischen und psychologischen Phänomene menschlichen Sehens bzw. die Möglichkeit, das Sehen aufzuzeichnen und in seiner speziellen Form darzustellen. Ziel des Projekts ist die Sammlung menschlicher Gesichtsfelder, dokumentiert durch den jeweiligen Betrachter.

Das Prinzip des Prozesses:

Zuerst wählt die Person ein Objekt aus. Sie entscheidet bewusst, welches Objekt sie über einen Zeitraum von mehreren Minuten betrachten will. Das Objekt ist auf einem großen Stück Papier, Folie oder Leinen befestigt. Die Person konzentriert ihren Blick auf das Objekt. Um der erhöhten Konzentration etwas entgegenzusetzen, benötige ich ein komplementäres Element, das die Konturen des individuellen Gesichtsfelds definiert. In diesem Fall ist dies ein Laserstrahl, der sich von der Seite langsam dem beobachteten Objekt nähert. Die Person versucht zu registrieren, zu welchem Zeitpunkt der Laserstrahl als roter Lichtpunkt in ihr natürliches Gesichtsfeld dringt. Sie gibt mir ein Zeichen und in dem Moment unterbreche ich die Bewegung des Laserstrahls. Ich markiere den Punkt und erfasse damit den äußeren Rand des Gesichtsfeldes. Dann nähere ich mich mit dem Laserstrahl von einer neuen Position aus dem ausgewählten Objekt. Auf diese Weise bildet sich schließlich die Kontur des individuellen Gesichtsfeldes um das Objekt. Das entstandene Gesichtsfeld, das ausgewählte Objekt, ein Foto davon sowie Videoaufzeichnungen gehen als Dokumentation des Prozesses in die Sammlung ein.

Die „Sammlung der Gesichtsfelder“ habe ich 1996 begonnen, zurzeit umfasst sie über 130 verschiedene Gesichtsfelder. Ich bearbeite die Sammlung laufend weiter. Nach meinen bisherigen Beobachtungen gibt es einen Zusammenhang zwischen der Physiognomie des Gesichtes und dem Gesichtsfeld der jeweiligen Person, ein Zusammenhang, der meines Wissens vorher noch von niemandem festgestellt wurde. Das bedeutet, dass jeder Mensch – abhängig von der Form seines Gesichtsfelds – einen eigenen Ausgang in die Welt hat.